INTERVIEW MIT LUCA

Wieso kamst du zur Fotografie? 

Ich habe mit zehn Jahren etwa die Kamera von meinen Eltern genommen und angefangen. Ich war damals viel auf Blogspot unterwegs und habe angefangen fancy Fotos von irgendwelchen Dingen auf meiner Ikea-Bettwäsche zu machen. Irgendwann habe ich dann eine eigene Kamera bekommen und begonnen, immer mehr in Bildern zu denken. Es war dann auch nicht mehr nur dieser Blogspot-Kram, sondern ich hab auch meine Freunde fotografiert und das Interesse an dem Menschen als Motiv gefunden. Da habe ich auch bemerkt, dass ich mit der Fotografie oder generell mit Bildern, die ich selbst gestalten und inszenieren kann, irgendwas ausdrücken kann, was ich auf andere Art und Weise nicht kann. 

 

Würdest du sagen, dass das Internet eine wichtige Rolle in diesem Prozess gespielt hat? 

Generell sind Blogs und Social Media eine große Inspiration für mich gewesen. Meine Familie hat mich natürlich unterstützt, aber da ich aus keinem akademischen Haushalt komme, waren Blogs der Beginn von dem Ganzen. Von da habe ich angefangen mich immer mehr in die Fotografie reinzulesen und Fotografinnen zu folgen. Mir hat sich ein immer weiteres Feld eröffnet – von “Ich mache Fotos von meiner Bettwäsche” zu “Da ist mega viel hinter”.

 

Du hast zu Beginn auch hauptsächlich digital fotografiert? 

Ja. ich konnte irgendwann von der Schule aus einen Analog-Fotografie-Kurs machen. Da habe ich verstanden, dass Fotografie eben nicht nur bedeutet ein Bild mit der Digitalkamera oder dem Handy – was auch voll die Berechtigung hat – zu machen, sondern dass da noch mehr hinter steht.

 

War dir da schon die ganze Zeit klar, dass du Fotografie studieren willst?

Ich dachte länger daran Fotografie im Designkontext zu studieren, aber habe mich dann dagegen entschieden. Ich will keine Aufträge von anderen Leuten annehmen müssen, sondern frei zu Themen arbeiten können.Deswegen ist es dann auch die Freie Fotografie geworden.

 

Du meintest du beschäftigst dich gerne mit Menschen als Bildmotiv. Was ist gerade dein  konkretes Arbeitsthema?

Grade ist es das Interesse daran, wie sich der Mensch und der Körper verändert. Ich interessiere mich für Utopien und  wie Einflüsse durch Technik, die Umwelt und das Klima den Menschen oder den Körper auf gute oder schlechte Art und Weise verändern können, in welche Richtung das alles so gehen kann. Mich interessiert was für Verbindungen Körper miteinander eingehen können – mit anderen menschlichen Körpern oder auch der Natur. Der Körper, der sich im Wandel befindet.  

 

Wenn du viel mit anderen Menschen arbeitest, hat sich deine Arbeitsweise in der Corona-Zeit verändert?

Ja, eine Sache die mich stört ist, dass alles so sehr  geplant werden muss. Natürlich musste es das vorher auch schon, aber jetzt ist alles irgendwie super durchdacht und deswegen super verkopft und deswegen vielleicht auch weniger frei. Wir haben natürlich auch Shootings gemacht mit Abstand und oft auch mit Leuten die sich untereinander kannten und dann ging es schon irgendwie. Aber vor allem dass alles so vorgeplant ist und nichts Spontanes entstehen kann, das stört mich. 

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